Mexiko: Die Finca «Laudato Si»
«Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozioökologische Krise. Die Wege der Lösung erfordern einen ganzheitlichen Zugang, um die Armut zu bekämpfen, den Ausgeschlossenen ihre Würde zurückzugeben und sich zugleich um die Natur zu kümmern», schreibt Papst Franziskus.
Das gesamte Ausmass der sozioökologischen Krise erfahren die Menschen, die täglich in die Migrantenherberge «La 72» in der mexikanischen Grenzstadt Tenosique kommen. Hier bekommen sie Verpflegung, Unterkunft, saubere Kleidung und die Möglichkeit, Kontakt mit ihren Familienangehörigen aufzunehmen. Die Situation der Migranten, egal ob Männer, Frauen oder Kinder, die versuchen, Mexiko zu durchqueren, um in die USA zu gelangen, hat Ausmasse einer humanitären Tragödie angenommen. Sie unterliegen massiver Gewalt und zunehmend organisierter Kriminalität. Zudem verschleppen Behörden bewusst die Asylgesuche, um die Migranten zu entmutigen.
Da die Herberge mittlerweile aus allen Nähten platzt, haben die Franziskaner ein Stück Land erworben. Dort soll für Migranten eine ökologische Finca mit dem Namen «Laudato Si» entstehen.
Ganz nach franziskanischer Weise mit dem Respekt und der Liebe zu allen Wesen der Schöpfung soll hier gearbeitet werden. Auf der Finca werden Asylsuchende leben und gleichzeitig sich selbst ernähren können. Diese Pionierarbeit der Franziskaner möchten wir mit den erbetenen 33 550 Franken für den Bau von zwei kleinen Häusern und drei Ställen sowie für den Kauf von Nutztieren unterstützen.
Uganda: Eine neue Schule
In Kavule gibt es zurzeit ein ganz wichtiges Gesprächsthema und grosse Hoffnungen für die Familien. In aller Munde ist der Bau einer Grundschule, in die auch die Kinder aus 10 umliegenden Dörfern gehen können. Die Franziskanerinnen sehen die Bildungsnot gerade für die Kinder aus armen Familien und wollen gerne helfen.
Sie möchten auf ihrem Grundstück eine Grundschule bauen, die dann eine Ganztagsschule werden soll. Die Mädchen und Jungen warten schon voller Freude darauf. Die Franziskanerinnen können diese grosse Aufgabe nicht alleine stemmen. Die Bevölkerung ist zu arm und hat keine Mittel zur Verfügung, deshalb sendet Schwester Juliet ihren Hilferuf zu uns in die Schweiz.
Damit 560 Mädchen und Jungen so bald als möglich unterrichtet werden können, bittet sie um eine Unterstützung von 27 060 Franken für den Bau von vier Klassenräumen, eines Lehrerzimmers, Sanitäranlagen und einer Küche.
Sri Lanka: Von Schriftzeichen und Sprachen
Eines der Rechte in der Kinderrechtskonvention lautet, dass Kinder ein Recht haben auf ausreichend Nahrung, Wohnung und medizinische Versorgung. Ein zweites beinhaltet das Recht auf unentgeltlichen Unterricht, auf Spiel und Erholung. So weit entfernt von diesen Rechten leben die Kinder von Fischern und Plantagenarbeitern in Sri Lanka.
Sie leiden unter Mangelernährung und haben kaum Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Da blutet das Herz, liest man von Kinderrechten und sieht, dass sie oft das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen. Schwester Thushari und ihre Mitschwestern setzen sich für die ärmsten Kinder ein. Wichtig ist, schreibt sie uns, dass die Kinder die drei offiziell anerkannten Sprachen des Landes Singhala, Tamil und Englisch mit den dazugehörigen Schriftzeichen lernen, weil die meisten Kinder der Fischer und Plantagenarbeiter eine andere Muttersprache haben. Nur mit dem Erlernen dieser Sprachen bietet sich überhaupt die Möglichkeit, eine gute Ausbildung zu erhalten.
Schwester Thushari will sich dafür einsetzen, dass in sechs Gemeinden Klassen eingerichtet werden, in denen die Kinder am Nachmittag und samstags Nachhilfeunterricht erhalten und etwas zu essen bekommen. Ohne Unterstützung erzielen die Kinder keine erfolgreichen Schulabschlüsse. Insgesamt sollen 593 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 15 Jahren gefördert werden. Schwester Thushari bittet uns um eine Mithilfe von 11 440 Franken für Schulsachen, Nahrungsmittel und die Honorare von 24 Lehrkräften. Wir möchten helfen.
Indien: Ein Ort der Fürsorge
Nach und nach kommt sie an, die Arbeit der Franziskanerinnen im indischen Bakholgaon im Bundesstaat Assam. Durch ihre jahrelange Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung verstehen die Menschen, dass auch Kinder mit Behinderungen das Recht haben, entsprechend ihren Fähigkeiten gefördert zu werden. Sie lernen, wie wichtig es ist, auch sie in das soziale Umfeld aufzunehmen. Meist werden behinderte Kinder völlig vernachlässigt, sind Gewalt ausgesetzt und vegetieren, in Hinterzimmern eingeschlossen, vor sich hin. Schwester Alphi ist Sozialarbeiterin und leitet in Bakholgaon das Zentrum für geistig und körperlich behinderte Kinder.
Sie kümmert sich darum, dass 120 Mädchen und Jungen die Schule besuchen, genug zu essen erhalten und nach ihren Fähigkeiten gefördert werden. Unter den Mädchen und Jungen gibt es taubstumme Kinder, Kinder mit geistigen Einschränkungen, Autismus, zerebralen Lähmungen und anderen körperlichen Einschränkungen. Ihnen allen in ihren verschiedensten Bedürfnissen und Möglichkeiten gerecht zu werden ist eine grosse Herausforderung. Die Kinder besuchen die Schule im Zentrum und leben im Heim. Der Bedarf an Heimplätzen steigt. Schwester Alphi möchte natürlich allen Kindern, die ins Zentrum kommen, einen Platz bieten.
Der Rohbau für weitere Schlafräume steht bereits, allerdings reichen die finanziellen Mittel zur Fertigstellung nicht. Es fehlen Innenwände, Fenster, Türen, Elektrik und Sanitäranlagen. Mit einem Beitrag von 20 680 Franken können wir helfen, dass der Bau fertiggestellt wird und 55 weitere Kinder hier einen Ort der Fürsorge und Raum für Entwicklungsmöglichkeiten bekommen.
Syrien: Wiederaufbau für Aleppo
Unsere Mitbrüder aus Aleppo berichten uns aus einer katastrophalen Lage in ihrer Stadt: Die Infrastruktur ist grossflächig zerstört, Wasser- und Stromversorgung gibt es nur stundenweise. Überlebenswichtige Güter sind nicht vorhanden oder die Preise dafür astronomisch. Arbeit oder die Möglichkeit, Geld zu verdienen, gibt es auch nicht.
Trümmer über Trümmer liegen in ganzen Strassenzügen. Schulen bleiben geschlossen, weil die Gebäude völlig zerstört sind und Lehrkräfte fehlen. Aber es ist relativ friedlich geworden. Seit Ende 2016. Die syrische Regierung unterstützt den Wiederaufbau von Aleppo bis heute nur schleppend. Die Stadt und die Menschen wirken wie gelähmt. Sie sind auf sich alleine gestellt.
Es fehlt an allem. Pater Ibrahim und seine Mitbrüder sind nach wie vor für die Menschen da und helfen, wo sie können. Neben der täglichen Überlebenshilfe müssen die durch den Krieg beschädigten oder teilweise zerstörten Häuser wieder instand gesetzt und ein menschenwürdiges Wohnen möglich gemacht werden. Dafür haben die Franziskaner bereits im letzten Jahr ein grosses Wiederaufbauprojekt ins Leben gerufen. Fünf Bauingenieure sind beauftragt, sich um Reparaturen und Baumassnahmen zu kümmern. Gleichzeitig müssen sie darauf achten, dass alles korrekt durchgeführt wird. Bereits 250 Familien konnten davon profitieren.
Der Bedarf geht aber in die Tausende. Jeder Beitrag ist ein ganz wichtiger Fortschritt. Pater Ibrahim sendet seinen Hilferuf zu uns in die Schweiz. Mit 44 000 Franken können wir dazu beitragen, dass 20 Familien, darunter 70 Kinder und Jugendliche, ein menschenwürdiges sicheres Zuhause bekommen.
Kenia: St. Bernadette wartet auf Wasser
Zehn Kilometer Fussmarsch bis zur Wasserquelle und dann zehn Kilometer wieder zurück. Das ist kräftezehrend, zermürbend und zeitraubend. Für die 370 Mädchen der Grundschule St. Bernadette gehört es mittlerweile zu den täglichen Aufgaben. Sie legen jeden Tag diesen Weg zurück, damit sie sauberes Wasser haben. In der Region Nyanza fällt seit zwei Jahren kaum noch Regen. Die ursprüngliche Versorgung mit Regenwasser von den Dächern der Schule ist nicht mehr möglich.
Viele Schülerinnen sind Waisenkinder. Andere kommen aus sehr bedürftigen Familien, die nur sehr wenig oder keine Schulgebühren leisten können. Schwester Collette ist die Schulleiterin.
Sie bittet uns um eine Unterstützung von 24 970 Franken, damit ein Tiefbrunnen gebohrt, eine elektrische Pumpe eingesetzt und ein Wassertank aufgestellt werden können. Wir möchten helfen, damit die Mädchenschule St. Bernadette in Aluor bald eigenes sauberes Trinkwasser bekommt.
Vietnam: Bildung ist der Schlüssel
Für uns hier in der Schweiz ist es unvorstellbar, dass ganze Volksgruppen völlig ausgeschlossen von allen gesellschaftlichen, gesundheitlichen, politischen und Bildungsstrukturen ihr Dasein fristen. In Vietnam sind es die so genannten «Montagnards» – die Bergvölker, die aus den fruchtbaren Regionen in die schwer zugänglichen Bergregionen von Vietnam vertrieben und zurückgedrängt wurden.
Die Lebensbedingungen dieser Volksgruppen sind menschenverachtend. Weil die Sorge der Regierung zu gross ist, dass die ethnischen Minderheiten sich auflehnen, ihre Rechte einfordern und feste Strukturen ins Wanken bringen könnten, ist es Touristen und Journalisten normalerweise nicht erlaubt, zu ihnen zu gehen. Auch den Franziskanern ist es nicht gestattet, mit ihnen in den Dörfern zu leben.
Was die Politik jedoch nicht verhindern kann, ist, dass Möglichkeiten geschaffen werden, den Jugendlichen den Schulbesuch in den Städten im Tiefland zu ermöglichen. Bildung ist der Schlüssel zu Entwicklung und würdevollem Leben.
So möchten die Franziskaner 60 Mädchen im Alter von 10 bis 17 Jahren der Minderheit der Jrai in der Region Gialai in Zentralvietnam die Möglichkeit bieten, weiterführende Schulen in der gleichnamigen Stadt zu besuchen. Mit dem Bau eines Internats haben sie bereits begonnen, allerdings fehlen noch 30 800 Franken, um den Bau fertigzustellen. Pater Nicolas sendet seine Bitte um Hilfe zu uns in die Schweiz.
Bolivien: San Lucas und das lebenswerte Leben
Chapare ist eine Provinz im nördlichen Teil Boliviens. Hier leben die indigenen Bevölkerungsgruppen der Quechuas und Laraty. Pater Ignacio Harding gründete bereits vor 27 Jahren die Organisation «San Lucas», um auf die massiven Gesundheitsprobleme der Menschen zu reagieren. Pater Ignacio ist auch aktueller Leiter der Organisation. Er schreibt uns, dass eines der zentralen Anliegen die kurative und präventive Medizin ist. Die Menschen werden in Gesundheits- und Alternativheilkunde ausgebildet.
Weil die Kindersterblichkeit sehr hoch ist, kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders um Mädchen und Jungen unter sechs Jahren. Da die Frauen eine zentrale Rolle in der Familie einnehmen, ist es wichtig, gerade sie in Gesundheits- und Hygienethemen sowie zum gewaltfreien Umgang mit Kindern und ihren Rechten auszubilden. Dazu treffen sich 350 Frauen monatlich in mehr als 15 verschiedenen Gruppen unter der Leitung der Franziskaner.
In 15 Kindergruppen mit insgesamt 300 Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 13 Jahren und in zehn Schulen wird ein Gesundheitsunterricht durchgeführt. Die Themen sind sehr vielfältig und behandeln Ernährung, Familienplanung, Gesundheit, Anzeichen von Krankheiten, Spielen mit Babys, Bewahrung der Schöpfung, Pflanzen von Bäumen, um nur einige zu nennen. Ein weiteres Anliegen von «San Lucas» ist es, das Leben für die Menschen auf dem Land wieder lebenswerter zu gestalten.
Dabei stehen Einrichtungen für fliessend Wasser und die Wiederaufforstung im Vordergrund. Für diese umfangreiche, oft genug überlebenswichtige Arbeit bittet Pater Ignacio uns um eine Hilfe von 33 000 Franken. Mit vereinten Kräften gestalten wir lebenswertes Leben.
Togo: Eine Schule für Maogdual
«Vor zwei Jahren haben wir ganz klein angefangen. Eine Klasse bildete unsere provisorische Sekundarschule in Maogdual, ganz im Norden von Togo. Die Mädchen und Jungen waren und sind sehr fleissig, wissbegierig und wollen viel lernen. Im zweiten Schuljahr kam die zweite Klasse dazu und 75 Jugendliche besuchten die Schule. Jetzt steht das dritte Jahr bevor, und unsere Schule benötigt dringend ein eigenes Gebäude.
Der Unterricht in provisorischen Räumen ist mit der steigenden Zahl der Schülerinnen und Schüler nicht mehr zu bewältigen. Wir Franziskaner bauen diese Sekundarschule auf, weil so viele Jugendliche keinen Schulabschluss haben und damit auch keine Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Wir sehen so viele von ihnen in den Strassen der nahegelegenen Stadt Dapaong oder auf den Feldern arbeiten, ohne Perspektive, Hoffnung oder bessere Zukunft.
Viele wandern ab in die Hauptstadt Lomé. Dort erwartet sie die Düsternis der Armenviertel. Um dem entgegenzuwirken, haben wir die Schule «Collège St. Bonaventure» gegründet. In einer ersten Etappe möchten wir für das neue Schuljahr ein Schulgebäude mit fünf Klassenräumen für insgesamt drei Jahrgangsstufen errichten.
Damit 175 Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren die Schule besuchen können und so neue Zukunftschancen erhalten, sende ich meine Bitte um einen Beitrag von 33 000 Franken zu Ihnen in die Schweiz. Mit Ihrer Hilfe kann endlich die neue Schule gebaut werden.» Das schreibt uns Pater Roland. Wir bitten um Ihre Mithilfe
Philippinen: Hinaus aufs Meer
Es war am ersten Weihnachtsfeiertag im letzten Jahr. Taifun Nina erreichte auch die Kleinstadt San Andres im Südwesten der Insel Catanduanes. Der Taifun hinterliess eine Schneise der Verwüstung, zerstörte ganze Lebensgrundlagen, brachte Obdachlosigkeit, Verzweiflung und Tod.
Gerade die armen Fischerfamilien, die in einfachen, oft windschiefen Hütten am Ufer von San Andres lebten, verloren alles. Ihre Hütten und Boote lagen wie kleingehackt, nicht wiederzuerkennen im Sand verstreut. Die Betroffenheit und Verzweiflung der Familien waren unbeschreiblich.
Monate später leiden sie immer noch an prekären menschenunwürdigen Lebensbedingungen. Pater Emerson möchte 40 schwer betroffenen Fischerfamilien zu einer neuen Lebensgrundlage verhelfen. Er möchte für die Familien zehn stabile Fischerboote, mit Aussenbordmotor, Fischernetzen und Lampen bestückt, besorgen.
Vier Fischer teilen sich je ein Boot und können damit aufs Meer hinaus fahren, fischen und ihre Familien ernähren. Für den Kauf der Boote bittet Pater Emerson uns um eine Hilfe von 22 770 Franken, die wir gerne nach San Andres senden möchten.
Brasilien: Die Kinder brauchen uns
In Campo Grande gibt es ein Haus, in dem zurzeit 50 Kinder und Jugendliche, die von Aids betroffen sind, von den Franziskanerinnen gepflegt und betreut werden. Gerade sind fünf Babys da, und das älteste Kind ist zwölf Jahre alt. Es gibt Zeiten, in denen auch Mütter bis zum Endstadium der Immunschwäche dort gepflegt werden.
Die Kinder im Heim werden neben den fürsorglichen Franziskanerinnen auch von ausgebildeten Freiwilligen wie einer Ärztin, einer Zahnärztin, einer Lehrerin und einer Anwältin betreut. Schwester Madalena berichtet uns, dass Brasilien in einer grossen Krise steckt.
Durch die steten Kürzungen der Regierung, gerade auch im sozialen und gesundheitlichen Bereich, ist das Heim spürbar betroffen. Die Betreuung der Kinder wird immer schwieriger, und die Franziskanerinnen sind vermehrt auf Spenden von aussen angewiesen, damit sie die Kinder bestmöglich versorgen können.
Neben der Obhut der Kinder im Heim verteilen die Schwestern zudem an 15 Jugendliche und 115 Familien überlebenswichtige Nahrungsmittelpakete. Schwester Madalena sendet ihre Bitte um dringende Hilfe von 22 000 Franken für Nahrungsmittel, Medikamente und ärztliche Betreuung, für Krankentransporte und Lebensmittelpakete zu uns in die Schweiz. Die Kinder brauchen uns.
Peru: Raubbau an der Natur
Der Hunger nach Rohstoffen zerstört ein ganzes Land. Seit Jahren protestiert die Bevölkerung Perus gegen gigantische Bergbauunternehmen, die rücksichtslos Hundertausende Tonnen Gestein täglich zermalmen, Gifte wie Zyanid und Quecksilber einsetzen und immense Mengen an Trinkwasser verbrauchen. Pax Christi International, eine katholische Friedensbewegung, setzt sich weltweit für gerechte Strukturen des Zusammenlebens ein.
So ist sie auch in Peru tätig und fördert hier die gewaltlose Bewegung gegen den Raubbau an der Natur und die damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen. Frau Martha Inés Romero von Pax Christi International ist mit der Bitte um eine Unterstützung von 33 000 Franken an uns herangetreten, damit in diesem und im kommenden Jahr wichtige und notwendige Kurse und Weiterbildungsseminare in Dörfern und Gemeinschaften in Peru, Guatemala, Mexiko, Chile, Kolumbien und Paraguay durchgeführt und Netzwerke aufgebaut werden können.
Dies hilft den betroffenen Bewohnern zahlreicher Dörfer in den genannten Ländern, stärker auftreten zu können und gemeinsam gegen den Raubbau an der Natur vorzugehen. In Peru wird vor allem mit den Bewohnern der Dörfer San Mateo de Guanchor, Chicla und San Juan de Tantarache, das sind insgesamt 6 500 Menschen, gearbeitet.
Wir sehen diesen Einsatz von Pax Christi als eine grundlegende zukunftsorientierte Arbeit am Erhalt der Schöpfung, am geschwisterlichen Zusammenleben und am Frieden in der Welt. Deshalb möchten wir gemeinsam mit Ihnen helfen.
Kongo: Ein Brunnen für Bakanja
Der nördliche Zipfel des Ortes Makoua im Kongo wird vom Äquator berührt. Das macht die Einwohner stolz. Das ist besonders und ist ein kleiner Anziehungspunkt für Besucher.
Pater Frederic lebt in Makoua und ist auch für den Erhalt der Grundschule Isidore Bakanja, die 320 Mädchen und Buben der Gemeinde besuchen, verantwortlich. Die Kinder gehen gerne zum Unterricht, allerdings ist die Besorgung des Wassers immer eine grosse Herausforderung. Die Schule befindet sich im kleineren Teilort der Gemeinde Bakanja und verfügt über kein sauberes Trinkwasser.
Aus einem zwei Kilometer entfernten Fluss wird Wasser für die Schule geholt. Es ist verschmutzt und sorgt dafür, dass viele Kinder häufig an Magen-Darm-Erkrankungen leiden oder vereinzelt an Cholera erkranken. Pater Frederic bittet uns um eine Hilfe von 13 310 Franken, damit ein Tiefbrunnen gebohrt und mit Pumpe gebaut werden kann. Gemeinsam mit Ihrer Unterstützung möchten wir sehr gerne dafür sorgen, dass Bakanja einen Brunnen für sauberes Trinkwasser bekommt.
Chile: Feuer überall
«Das Feuer loderte zum Himmel. Es hat alles gefressen, was wir besassen. Aus der Ferne haben wir gesehen, wie das Feuer unser Zuhause in Rauch und Asche legte», so spricht ein Familienvater aus Navidad in Chile. Der Schock sitzt immer noch tief. Die schlimmsten Waldbrände, die Chile je erlebt hat, ereigneten sich im Januar. Insgesamt ist eine Fläche von 600 000 Hektar Wald und Vegetation abgebrannt.
Wegen der hohen Temperaturen, der anhaltenden Trockenheit und des Windes haben sich Brandherde in Zentral und Südchile immer weiter ausgebreitet. 1 600 Häuser sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Viele Familien sind nach wie vor obdachlos. Jetzt ist es wichtig, schnell dafür zu sorgen, dass die Familien eine vorübergehende Wohnlösung erhalten. Gemeinsam mit anderen Partnern hat die Franziskanische Provinz in Chile bereits 117 Übergangshäuser aufgebaut.
Es sind Wohnmodule von 24 m², die leicht erweitert und später in endgültige Wohnungen integriert werden können. Jetzt sollen für neun Familien, bestehend aus 40 Personen, in Navidad kleine Übergangshäuser gebaut werden.
Pater Santiago befürwortet die schnelle Unterstützung der in grosse Not geratenen Familien und bittet uns um einen Beitrag von 27 500 Franken für die neun Häuser. Wir möchten schnelle Hilfe leisten.
Nepal: Spuren des Bebens
Es war Ende April vor zwei Jahren, als ein verheerendes Erdbeben die Menschen in Nepal in einen völligen Ausnahmezustand versetzte. Das Epizentrum lag rund 80 km nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu und traf das Herz einer stark besiedelten Region.
Nicht nur in vielen Orten der betroffenen Region, sondern auch im Bergdorf Subhang sind die Spuren des Bebens immer noch sichtbar. Das einfache kleine Grundschulgebäude des Ortes konnte noch nicht erneuert werden.
Es ist nach wie vor so stark beschädigt, dass 52 Mädchen und Jungen aus Sicherheitsgründen den Unterricht immer noch nicht besuchen können. Gemeinsam mit einer uns bekannten vertrauenswürdigen lokalen Nichtregierungsorganisation möchten wir den Familien in Subhang helfen, dass ihre Kinder weiter Bildung erhalten und so bald als möglich wieder unterrichtet werden können. Mit unserem Beitrag von 23 100 Franken kann das Schulgebäude aufgebaut werden und eine von vielen Wunden heilen.
Togo: Menschliche Hilfe für alle
Vernichtend ist die Qual der Einsamkeit, unter der Menschen mit psychischen Erkrankungen jeden Atemzug ihres Daseins fristen. Wir hier in der Schweiz verfügen über recht gut vernetzte Versorgungsstrukturen, in denen Menschen mit psychischen Erkrankungen aufgefangen, rundum betreut und gesund werden können. Ganz anders ist das in Togo. Zum einen stehen der gesamten Bevölkerung nur zwei Psychologen zur Verfügung, zum anderen sind Medikamente und Behandlungskosten für Betroffene unbezahlbar.
Gemeinsam mit den Franziskanern vor Ort baut Feissal Fofana in Lomé den Partnerverein «Aide humanitaire pour tous» A.H.U.T.O! – «Menschliche Hilfe für alle» auf. Feissal engagiert sich als eine Art Streetworker in der Stadt, wo er sich um die Ärmsten der Armen kümmert.
Den Begründern des Vereins A.H.U.T.O! liegen gerade die psychisch Kranken am Herzen, die keinerlei Zugang zu medizinischer Versorgung haben und aus jeglichen sozialen Gefügen ausgeschlossen sind. Die Grundversorgung mit Nahrung, Kleidung und Hygieneartikeln ist ein erster wichtiger Schritt.
Ein zweiter ist die Begleitung von akut erkrankten Mitmenschen in medizinische Einrichtungen sowie die Betreuung von zurzeit 20 stationären Patienten. Die Integration in familiäre Strukturen oder die Rückführung in die eigene Familie sind weitere wichtige Schritte im ganzheitlichen Betreuungsprogramm. Schliesslich gehört auch die Nachsorge dazu, in der die Patienten an regelmässigen ambulanten Konsultationen teilnehmen sowie Unterstützung darin erhalten, eine Beschäftigung zu finden.
Roger Gartenmann koordiniert die Hilfe von der Schweiz aus. Er bittet uns um eine Unterstützung von 55 000 Franken für Nahrungsmittel, Kleidung, Hygieneartikel, für Behandlungskosten und auftretende Kosten bei der Suche nach Familienmitgliedern. Sehr gerne möchten wir diese menschliche Hilfe für alle unterstützen.
Ecuador: Ein Haus aus Bambus
Vor einem knappen Jahr hat das verheerende Erdbeben in Ecuador vielen Familien alles genommen, was sie hatten. Ganz schlimm traf es jene, die zu Hab und Gut auch Angehörige verloren haben.
Ein Jahr später gibt es an der Südküste immer noch Familien ohne Zuhause. Sie führen ein elendes Dasein auf der Strasse. Die Franziskaner vor Ort haben nach einer Studie 30 am schwersten betroffene Familien ausfindig gemacht. Ihnen soll nun so schnell wie möglich geholfen werden. Geplant ist es, 30 erdbebensichere Bambushäuser auf Stelzen zu bauen mit einer Grösse von je 49 m² für zwei Erwachsene und drei bis vier Kinder.
Pater Mario bittet uns um einen Beitrag von 33 220 Franken für den Bau dieser Bambushäuser. Gerne möchten wir helfen.
Brasilien: Was ist zu tun?
Windeln, Wundschutzcreme, Handtücher, Zahnbürste und Zahnpasta, Seife, Töpfchen, Badewanne, Bettwäsche - das sind Utensilien, die in einem Kindergarten, den Mädchen und Jungen im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren besuchen, benötigt werden. Auch im franziskanischen Kindergarten „Irmã Eufrásia Maria de Belém“ im Armenviertel Francilânia am Stadtrand von Abaetetuba. Aber was tun, wenn kein Geld da ist, diese und andere für den täglichen Ablauf notwendigen Dinge zu besorgen?
Brasilien kämpft zurzeit unter stetig steigender Arbeitslosigkeit, einem enormen Haushaltsdefizit und einer fast zweistelligen Inflationsrate. Von drastischen staatlichen Kürzungen sind gerade auch Schulen und Kindergärten betroffen. So finanziert der Staat auch im Kindergarten der franziskanischen Gemeinschaft nur noch die Gehälter der Angestellten und die Nahrungsmittel für die Kinder. Für alle anderen Kosten muss die Kindergartenleitung selbst aufkommen. Von den Eltern können keine Beiträge erwartet werden, da sie selbst kaum zum Leben haben.
Was ist zu tun? Pater Antonio sendet seine Bitte um Unterstützung zu uns. Mit 31 900 Franken können wir dem Kindergarten in Abaetetuba zur Seite stehen, damit die Unterhaltskosten für ein Jahr bezahlt werden und für jedes Kind zwei T-Shirts, zwei Hosen, Hausschuhe sowie sämtliche notwendigen Hygieneartikel, Reinigungsmittel und zwei Regale besorgt werden können.
Zentralafrikanische Republik: Leichtes Spiel
Wenn bitterste Armut das tägliche Leben von Kindern und Jugendlichen bestimmt und sie tagsüber völlig auf sich gestellt sind, ist es für verschiedene Milizen ein leichtes Spiel, sie als Kindersoldaten anzuheuern oder sie sogar dazu zu zwingen. In den Strassen der Hauptstadt Bangui gibt es genug Mädchen und Jungen, die dieser Gefahr ausgesetzt sind oder bereits Kindersoldaten waren. Als Strassenkinder sind sie alle Kriminalität, Drogen und Missbrauch ausgeliefert.
Die Franziskaner haben im Osten des Landes schon gute Erfahrungen mit einem beruflichen Bildungszentrum gesammelt, in dem ehemalige Kindersoldaten und Strassenkinder mit einer gesicherten beruflichen Bildung wieder in die Gesellschaft integriert werden. So möchte Pater Raymond jetzt auch in Bangui ein Zentrum für diese Kinder und Jugendlichen aufbauen. Es sollen eine Schreinerei, eine Elektrowerkstatt, eine Maurerei, Klassenräume, ein Speisesaal, eine Küche, sanitäre Anlagen, ein Brunnen und Wasserspeicher entstehen.
Pro Ausbildungszyklus werden 50 Jugendliche aufgenommen. Sie erhalten eine fundierte Ausbildung und anschliessend Unterstützung darin, einen guten Arbeitsplatz zu finden. Mit 33 000 Franken können wir den Bau dieses wichtigen Zentrums fördern.
Togo: Wasser für Aképédo
Versandet ist der alte Brunnen im Postulat der Franziskaner von Aképédo. „Es ist eine schwierige Situation“, schreibt uns Pater Virgile, „da es in der ganzen Region weder eine Wasser- noch Stromversorgung gibt. Damit die Dorfbewohner, 60 Aspiranten und wir dort lebenden Franziskaner, sauberes Trinkwasser bekommen, bitte ich Sie um Ihre Mithilfe. Ein Wassertechniker konnte eine gute Wasserquelle in 115 Metern Tiefe orten. Hier können der neue Rohrbrunnen mit SolarWasserpumpe sowie ein Hoch- und Wassertank entstehen.
Die Dorfbewohner haben keine Mittel, um den Brunnenbau gemeinsam mit uns Franziskanern zu finanzieren. So bitte ich Sie um eine Mithilfe von 22 000 Franken für den Bau des Brunnens.“ Sehr gerne möchten wir auch hier helfen, damit Aképédo Wasser bekommt.
Malawi: Dringender Hilferuf
Schwester Anna lebt seit vielen Jahren im Süden Malawis. Sie sieht mit grosser Sorge, dass die Familien im Distrikt Blantyre und Zomba lebensbedrohlich an Hunger leiden. Das World Food Programm der Vereinten Nationen hat bereits Ende Juli letzten Jahres die höchste Alarmstufe wegen Dürre und Hunger in der Region im Süden Afrikas ausgerufen. islang fand der Rest der Welt kein Ohr für das Leid der Menschen, und die Bilder von Kindern, die hungern, bleiben unbeachtet.
Klimawandel, Misswirtschaft und horrende Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln bringen den elenden Schmerz des Hungers in jede Familie. Die Franziskanerinnen haben über die Jahre im Distrikt insgesamt 92 Dorfkindergärten, die von 5 752 Kindern besucht werden, aufgebaut. Schwester Anna sendet ihren dringenden Hilferuf zu uns in die Schweiz und bittet uns um einen Beitrag von 33 000 Franken für den Kauf von 800 Säcken Likuni Phala, die an die Kindergärten verteilt werden.
Likuni Phala ist eine Mischung aus Mais und Soja, angereichert mit Mineralien und Vitaminen, die zu einem festen Brei gekocht werden. So bekommen die Kinder wenigstens einmal am Tag eine warme sättigende Mahlzeit. Wir bitten um Ihre Mithilfe, weil wir Kinderleben retten wollen.
Kuba: Es reicht hinten und vorne nicht
Santa Clara heisst die Stadt in Zentralkuba, in der Pater Joscelino lebt und wirkt. Er plant, organisiert und hilft, wo er kann.
So kümmert er sich darum, dass insgesamt 230 hilfsbedürftige, alte und kranke Menschen sowie die Familien von Häftlingen und 95 Kinder Unterstützung erhalten. Die Lage ist höchst schwierig. Der monatliche Durchschnittslohn beträgt umgerechnet etwa 10 Franken.
Allein ein Liter Speiseöl kostet 2,20 Franken. Es reicht hinten und vorne nicht zum Überleben. Pater Joscelino bittet uns um eine Unterstützung von insgesamt 22 000 Franken für Nahrungsmittel, Kleidung, Arztbesuche und Medikamente, für Windeln, Bettlaken und Hygieneartikel.
Bolivien: Kinderleben retten
„Das ist normal bei uns.“ Das sagt Lizbeth, eine Mutter von fünf lebenden Kindern und drei verstorbenen. Trauer sucht sich in einer Träne ihren Weg. Es gibt kaum eine Familie, die nicht den Tod von einem oder mehreren Kleinkindern zu beklagen hat. Gründe sind vorwiegend die Armut und die damit verbundene Mangelernährung, Unwissenheit und fehlende medizinische Versorgung sowie Prävention. Pater Ignacio gründete im Jahr 1990 zusammen mit den Franziskanerinnen in Chapare, einem Gebiet, in dem die Ethnien der Quechuas und Laraty leben, die Organisation „San Luca“. Sie reagieren in verschiedensten Programmen auf die Gesundheitsprobleme der Familien.
In diesem Jahr soll ein Gesundheitsprogramm für die Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden und an elf Schulen durchgeführt werden. azu gehört Gesundheitsunterricht, Zahnpflege, ärztliche Untersuchungen und ein regelmässiges Schulfrühstück. Ein weiteres Programm für Frauen sensibilisiert und informiert über Ernährung, Gesundheit und Vermeidung von Kindersterblichkeit. Weiterbildungskurse für Hebammen werden angeboten.
Insgesamt werden mit diesem Programm 10 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht. Pater Ignacio bittet uns um einen Beitrag von 30 800 Franken, damit durch Vermittlung von Wissen zukünftig Kinderleben gerettet werden.
Madagaskar: Leben auf dem Land
Hinter der Abkürzung ASA verbirgt sich eine vor 26 Jahren gegründete franziskanische Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, obdachlose Familien in den Städten Madagaskars auf das Land zurückzuführen und gemeinsam mit ihnen dort neue Lebensgrundlagen aufzubauen.
Pater Jacques und seine Mitbrüder sind mit Herz und Verstand emsig dabei, Vertrauen aufzubauen und Familien weg aus dem menschenunwürdigen harten Leben auf der Strasse hinein in ein eigenständiges Leben auf dem Land zu begleiten. Über die Jahre ist das Programm durchaus erfolgreich, und bis auf wenige Ausnahmen konnten alle Familien, die aus unterschiedlichen Slums oder von der Strasse geholt wurden, rehabilitiert werden. In diesem Jahr möchten die Franziskaner 20 Familien mit 40 Erwachsenen und 76 Kindern in Soanafindra darin unterstützen, ein neues Leben zu beginnen.
Pater Jacques sendet seine Bitte um Unterstützung zu uns in die Schweiz. Sehr gerne möchten wir den Familien mit 27 500 Franken für eine Erstausstattung mit Ackerbauwerkzeugen, Saatgut, Baumsetzlingen, Dünger und zwei Zebus als Arbeitstiere sowie einer Milchkuh helfen. Ein neues Dorf wird entstehen, und die Familien werden die ersten zwei Jahre von den Franziskanern intensiv begleitet und beraten.
Tansania: Eine gute Zukunft
In vielerlei Hinsicht ist der Aufbau einer Schule für die Ausbildung von Schreinern der Aufbau einer guten Zukunft. Zum einen bietet sie Arbeitsplätze und die Lehrkräfte können ihre Familien ernähren, zum anderen bietet sie Jugendlichen die Möglichkeit einer fundierten Berufsausbildung mit anschliessenden positiven Entwicklungschancen für ein selbstständiges Leben.
Schwester Ursula liebt die Arbeit mit Holz und mit Jugendlichen. Sie baut in Ifakara Tische und Stühle mit Jungen, die aufgrund ihrer Armut keine weiterführende Schule besuchen können.
Um im ersten Jahr 15 Jungen eine dreijährige Berufsausbildung als Schreiner mit einem staatlich anerkannten Abschluss zu ermöglichen, möchte sie gemeinsam mit Schwester Rozina eine kleine Werkstatt mit zwei Räumen bauen. Diese gelebte Hilfe zur Selbsthilfe möchten wir mit den erbetenen 11 000 Franken fördern. Die Jungen werden beim Bau tatkräftig mithelfen.
Indien: Ein Heft und ein Heft
Radha steht gebückt auf dem Feld mitten in der Weite des nordöstlichen Indiens. In der Hand hält sie eine Naga Dao. Das ist ihr Werkzeug auf dem Feld. Die Naga Dao hat eine kurze, gebogene und an der Spitze abgeschnittene gerade Klinge. Sie ist etwa 23 cm lang, etwa 8 cm breit und an allen Klingenseiten scharf geschliffen. Der Griff, auch Heft genannt, ist eckig und sein Ende mit buntem Ziegenhaar verziert.
Was Radha in der Hand hält, ist ein gefährliches Werkzeug, das auch als Waffe benützt wird. Sie sehnt sich danach, ein ganz anderes Heft in ihren Händen zu halten, hinein zu schreiben und daraus zu lesen. Radha ist zwölf Jahre alt, und ihr grösster Wunsch ist es, Ärztin zu werden. Die nächste weiterführende Schule liegt 80 km entfernt. Für sie unmöglich, dorthin zu kommen. Also bleibt die Arbeit auf dem elterlichen Feld. Schwester Mariet weiss von so vielen Mädchen im Umland von Bodhjungnagar, die gerne zur Schule gehen möchten. Die viel zu weiten Wege gehören zu den grössten Hindernissen.
Für eine gute Entwicklung in der Region werden gerade Mädchen mit einer guten Schul- und Berufsausbildung in pädagogischen und medizinischen Bereichen sowie im Informationssektor gebraucht. Die Franziskanerinnen vor Ort planen ein Internat, in dem 100 Mädchen aus dem entfernten Umland leben und die Schule besuchen können. Für den Bau von acht Zimmern, zwei Vorratsräumen, Speiseraum, Küche und Sanitäranlagen bittet Schwester Mariet uns um eine Unterstützung von 27 500 Franken, die wir sehr gerne nach Indien senden möchten.