Taube, Pfingstrosen, Feuerzungen haben eines gemeinsam – sie sind unsere Symbole des Pfingstfestes. Die weiße Taube, sie steht für den Geist Gottes und den Frieden, die Pfingstrose für den erblühenden lichtvollen Frühling und die Feuerzunge für die kraftvolle Lebendigkeit des göttlichen Geistes, der sich ergießt.
"Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab." So steht es im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte.
Dieses kraftvolle Ereignis lockte Menschenmengen an. Menschen des jüdischenGlaubens aus allen möglichen Landesteilen, viele aus der Diaspora, darunter Ägypter, Römer, Kreter und Araber gerieten "außer sich vor Staunen", denn jeder hörte die Jünger plötzlich in seiner Muttersprache reden,verstand auf wundersame Weise, was gesprochen wurde, verstand das Wort Gottes.
Der Geist Gottes – ihn braucht die Welt mehr denn je. Der Geist, der das Antlitz der Welt umfassend erneuert. Wir brauchen endlich ein Verständnis dafür, dass wir als Gemeinschaft, als Menschheit, in der wir geschwisterlich miteinander verbunden sind, fähig sind, die Probleme der Erde zu erkennen und zu lösen. Der Geist Gottes gibt uns Kraft und Gewissheit zu grenzüberschreitendem Verstehen. Denn Handeln in Nächstenliebe ist die Sprache des Herzens.
Unsere Herzen zu öffnen für all die Hilfesuchenden in Indien, Bolivien, Brasilien, Guinea-Bissau und im Senegal bedeutet für mich in diesen Tagen, den Geist Gottes im Tun in die Welt zu tragen. Im Geiste der Gemeinschaft sind wir stark und können Ungeahntes bewegen.
So wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben in Dankbarkeit die Kraft aller drei Pfingstsymbole: der Taube mit dem göttlichen Frieden, der Erneuerung des Frühlings in den Pfingstrosen und der Lebendigkeit des Geistes durch die Feuerzungen.
Möge der lebendige Geist Gottes Sie und Ihre Lieben bis weit hinaus über die Pfingstzeit in Ihrem täglichen Leben begleiten.
In dankbarer Verbundenheit
Pax et Bonum!
Ihr
Bruder Mathias Müller OFM