Peru: Schwesternliebe
María Carmela konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Sie ist so aufgeregt, wartet bereits seit einer Stunde, nervös hin und her tippelnd, am Eingangstor des Mädcheninternats Buen Retiro im Stadtteil Brena von Lima. Ihre Augen leuchten in erwartungsvoller Vorfreude, und ihr 15 Jahre junges Lächeln ist herzerwärmend.
Heute kommen ihre geliebte jüngere Schwester und ihre Eltern aus den weiten Anden zu Besuch. Seit zwei Jahren lebt und lernt María Carmela hier, und endlich sieht sie ihre Familie wieder. 32 Mädchen armer Familien aus den Anden und dem entfernten Amazonasgebiet besuchen das Internat und die weiterführende Schule. Ohne diesen Ort hätten sie alle diese Möglichkeit nicht, und ihr Lebensweg würde andere Bahnen durchdringen. María Carmela wünscht sich von Herzen, daß auch ihre Schwester hierher kommen darf. Leider ist das Internat bis zum letzten Platz belegt.
Schwester María Dolores, die Leiterin des Internats, möchte gerne ein Nebengebäude mit 4 Schlafräumen, 2 Badezimmern mit 6 Toiletten und 7 Duschen bauen lassen, damit sie 40 weitere bedürftige Mädchen aufnehmen kann. María Carmelas sehnlichster Wunsch würde sich dann erfüllen, und ihre Schwester könnte bei ihr sein. Damit der Bau möglich wird, benötigt die Franziskanerin noch 30.360.- Franken, die wir sehr gerne nach Lima senden möchten.
Peru: „Warum darf ich nicht in den Kindergarten gehen?“
Mit dieser Frage müssen sich viele Eltern in den armen Stadtvierteln von Cercado de Lima, der Hauptstadt der Provinz Lima in Peru, ungewollt beschäftigen. Was sollen sie nur antworten, wenn ihre Kleinen fragen und sehen, daß andere Kinder ihres Alters jeden Tag in den Kindergarten oder in die Vorschule gehen, dort lernen, spielen, basteln und singen dürfen? 729 Mädchen und Jungen besuchen den Kindergarten oder die Schule. Es bricht den Eltern das Herz, daß es keinen Platz für ihre Kinder gibt.
Diese Familien haben nicht nur keinen Platz im Kindergarten sondern auch keinen Platz für ein würdiges Leben. Ihr Platz ist die zermürbende Armut. So viele Mütter und Väter, die schon an die Türe der franziskanischen Schule „Senor de la Misericordia“ klopften und um Einlaß für ihre Kinder baten, mußte Schwester María schweren Herzens wieder fortschicken.
Der Bedarf ist so hoch, daß die Franziskanerinnen 120 Kindergartenkinder neu aufnehmen möchten. Sie begannen vier Kindergartenräume mit vier Toiletten anzubauen. Damit sie den Bau beenden können, benötigen sie noch 30.000.- Franken. Sehr gerne möchten wir ihnen allen diese Hilfe geben.
Peru: „Sein, nicht Haben
Sein, nicht Schein – Sein, nicht Macht“, das ist der Leitspruch der Schule „Santa Clara“ im peruanischen Sacsamarca. In diesem Sinne unterrichten die Lehrkräfte 270 Kinder und Jugendliche.
Davon besuchen 60 Kinder den Kindergarten, 150 Mädchen und Jungen die Grundschule und 60 Jugendliche die Sekundarstufe. Alle haben die Möglichkeit, auch eine berufliche Ausbildung zu absolvieren. Doch die Schule platzt aus allen Nähten, die Nachfrage ist überwältigend.
Schwester Clara Francisca bittet uns um eine Hilfe von 22500 Franken, damit drei zusätzliche Klassenzimmer gebaut werden und so weitere 150 Kinder einen Platz an der Schule erhalten. Gerne möchten wir sie unterstützen.
Peru: Buen provecho!
Ein herzhaftes „Buen provecho“ hat Pater Mauro jeden Tag für 80 mittellose alte, oft kranke Mitmenschen in La Merced. Sie können sich keine warme Mahlzeit leisten und sind auf die Suppenküche der Franziskaner angewiesen.
Pater Mauro bittet uns um eine Hilfe von 18 375 Franken für eine Kernsanierung und Vergrößerung der, wie er schreibt „altersschwachen“ und viel zu klein gewordenen Suppenküche. Die Räume sollen dann auch für eine berufliche Weiterbildung perspektivloser Jugendlicher genutzt werden.